Das Wort „Schamail" ist grammatikalisch der Plural des arabischen Wortes „Schimal". Die Wörter, die in der arabischen Sprache aus dieser Wortwurzel stammen, haben verschiedene, manchmal sogar gegensätzliche Bedeutungen wie unter anderem Eigenart, Natur, Charakter, Haltung und Bewegung, Art und Benehmen.
Islamgelehrte engten die Bedeutung des Wortes ein und machten aus ihm einen Ausdruck für die Bezeichnung der Biografie einer Person. Das Wort hat sich mit der Zeit zu einem Begriff entwickelt, der speziell nur „das private Leben, die menschliche Seite und die Lebensart des Propheten beschreibt".
Die Schamail als eigenständige Form entstand gegen das Ende der zweiten Hälfte des III. Jahrhunderts der Hidschra (12. Jh. n. Chr.). Tirmidhi ist der erste Islamgelehrte, der das Wort ‚Schamail‘ benutzte, dessen Inhalt bestimmte und somit den Begriff systematisierte.
Tirmidhi's Werk mit dem Titel „Kitab al-Schamail" besteht aus 55 Kapiteln. Tirmidhi's Buch gehört zu den klassischen Werken, die am meisten bearbeitet (kommentiert, ausgelegt, übersetzt) wurden. Der Beitrag, den Tirmidhi mit seinem Buch zu der Schamail-Literatur geleistet hat, wurde von Islamgelehrten nach ihm weitergeführt.
Die islamischen Quellen konzentrierten sich bei der Diskussion des Mals des Prophetentums auf dessen Beschaffenheit und seine Form; auf die Frage, ob es angeboren war oder nicht, darauf, ob es eine Schrift enthalten habe oder nicht, und auf das Verschwinden des Merkmals nach dem Tode des Propheten. Es ist bekannt, dass der Prophet neben seinen allen anderen Menschen gemeinsamen Eigenschaften auch solche besaß, die nur ihm zu eigen waren. Diese ihm eigenen Eigenschaften wurden außerhalb der Schamail und Siyar (Biografie) in anderen Kategorien der Hadith-Literatur aufgeführt und diskutiert, die Dalail (Hinweise auf das Prophetentum, z. B. Dalail al-nubuwwa) oder Hasais (z.B. al-Has'is al-nabawiyya) genannt werden.
Andererseits wurde die Tatsache, dass der Prophet das letzte Glied der Prophetenlinie ist, von ihm selbst so ausgedrückt: „Meine Lage im Bezug auf die Propheten vor mir ist die folgende: Stellt euch vor, ein Mann baue ein Haus, stelle es fertig, schmücke es, ließe aber einen Eckstein aus. Die Menschen, die dieses prachtvolle Haus zu besichtigen kommen, können sich, während sie im Gebäude herumlaufen, nicht enthalten, Folgendes zu sagen, wenn sie auf die leergelassene Stelle des Ecksteines stoßen: ‚Das Gebäude ist sehr schön geworden, aber ach, wäre doch die Stelle dieses Ecksteines nicht leer gelassen!' Ich bin wie der fehlende Eckstein. Und Ich bin der letzte der Propheten" (Bukhari, al-Dschami' al-Sahih, IV, 162-163; Tecrid Tercemesi, IX, 295 ff.)
Sowohl im Koran als auch in den Hadith ist deutlich erkennbar, dass nach Adam (as), dem ersten Propheten, und den nach ihm in bestimmten Zeitabständen der Menschheit geschickten Propheten, Mohammed (sav) der letzte Gesandte ist. Er wird auch als „Prophet der Endzeit" bezeichnet; nach ihm wird kein Prophet mehr kommen.
Somit teilt uns Allah mit Bestimmtheit mit, dass der Prophet das Siegel der Propheten ist und dass Er (Allah) nie wieder einen Propheten schicken wird. Außerdem ließ Allah das Zeichen dieses Siegels auf dem gesegneten Körper des Gesandten erscheinen.
Der eigentliche Begriff, den die Gefährten Mohammeds (sav) und die nachfolgenden Islamgelehrten für das Prophetenmerkmal benutzt haben, ist Khatam al-nubuwwa. Dieser Begriff kann als "Ring des Prophetentums", "Siegel des Prophetentums", "Prophetensiegel", "Prophetenmerkmal", "Prophetenzeichen", "Prophetenstempel", "Prophetenmal", "Prophetenfleck" ausgedrückt werden.
Die aus den Quellen zu entnehmenden Informationen über das Merkmal sind folgende: Der Prophet hatte auf seinem Rücken, zwischen den Schulterblättern, ein mit der Hand fühlbar gewölbtes Mal, das der Form eines Stempels glich.
Bis zur Hidschra war es im Hidschaz-Gebiet (das Gebiet zuwischen Mekka und Medina) nicht üblich, irgendwelche Siegel zu benutzen. Der Prophet wollte im sechsten Jahr der Hidschra (627 n. Chr.) allen Nachbarstaaten einen offiziellen Brief für die Bekanntmachung des neuen islamischen Staates schicken. Diese „Einladungsbriefe zur Religion", die an die Herrscher fremder Länder geschrieben wurden, brachten ein neues Problem mit sich. Manche der Sahaba äußerten ihre Bedenken und meinten: „Gesandter Allahs! Die Herrscher der fremden Länder werden Schreiben, die kein Siegel haben, nicht akzeptieren. Diese Herrscher werden solche siegellose Briefe nicht offiziell anerkennen; somit werden wir diese Briefe umsonst geschickt haben." Daraufhin wurde sofort ein Siegel bestellt und die Briefe wurden, nachdem sie mit diesem Stempel versiegelt worden waren, verschickt.
Der Ausdruck, der hier als Siegel übersetzt wird, heißt eigentlich „Khatam". Weil das Siegel des Propheten (Muhr al-Scharif) in Form eines Ringes angefertigt wurde, wurde das Wort „Khatam" in der Folge allgemein für „Ring" verwendet. Deshalb ist der Ausdruck „Khatam al-Nabi" als „der Siegelring des Propheten" zu verstehen und zu übersetzen. Abdullah b. Umar (ra) erzählt:
„Der Prophet hatte sich einen Ring aus Silber zugelegt. Mit diesem Ring hat er Briefe, die er an verschiedene Orte geschickt hat, versiegelt, aber getragen hat er diesen Ring nicht."
Wie die Quellen uns berichten, war der Ring des Propheten aus Silber und besaß eine Oberfläche, die als Stempel diente. Auf dieser Oberfläche standen die Worte „Mohammed-Rasul-Allah" (Mohammed-Gesandter-Allahs) auf drei Zeilen verteilt eingraviert: Von unten nach oben, auf der ersten Zeile stand „Mohammed", auf der zweiten Zeile „Rasul" (Gesandter), oben, auf der dritten Zeile befand sich der Name Gottes „Allah".
Wie aus den Quellen eindeutig zu entnehmen ist, ist der Siegelring des Propheten nach dem Tode des Propheten an Abu Bakr übergegangen, von ihm weiter an Umar, von diesem schließlich an Uthman. Nach Überlieferungen ist der Ring im sechsten Regierungsjahr Uthmans - dessen Kalifat insgesamt zwölf Jahre dauerte - in den Brunnen "Aris" gefallen und ist dort verloren gegangen. Die Übertragung des Ringes auf diese Weise, nämlich in dieser Reihenfolge und an die genannten Personen, zeigt, dass der Ring kein Privateigentum war, sondern ein Symbol des Staatsoberhauptes. Diese drei Personen waren der Reihe nach Kalifen (Nachfolger) des Propheten und regierten den Staat. Alle drei benutzten diesen Ring, wenn sie als Staatsoberhaupt ein Dokument versiegeln mussten. Wie von Husain überliefert wird, hat sich Ali den gleichen Ausdruck in sein Siegel eingravieren lassen.
Betrachtet man das Leben des Propheten, so sieht man, dass der Prophet in Bezug auf Kleidung folgende drei Maßstäbe hervorgehoben hat:
Wie uns die überlieferten Dokumente mitteilen, war kein einziges Kleidungsstück, das der Prophet getragen hat - mit Ausnahme eines einzigen - zusammen mit dem Islam eingeführt oder erfunden worden. Alle seine Kleidungsstücke waren Beispiele für die Bekleidungsart, die von alters her in der damaligen Gesellschaft getragen wurden. So waren diese Arten von Kleidern, die mit Namen, wie Kamis, Izar, Dschubba, Kulla, Na'layn benannt waren, auch vor dem Islam von den Monotheisten (Hanif-Gläubige, die den monotheistischen Glauben, den Ibrahim verkündet hatte, beibehielten und schon vor Mohammed (sav) an die Einheit Allahs glaubten), den Götzendienern und auch den anderen Nicht-Muslimen getragen worden und wurden auch später weiterhin von den Muslimen getragen.
Eine einzige Ausnahme ist jedoch die Neuheit der Kopfbedeckung, die der Gesandte Allahs einführte. Diese Art der Kopfbedeckung war der Imama (d.h. Turban, türk. Sarik: wörtlich „aufgerollt"). Er pflegte auf seinem Haupt eine kegelförmige Haube, die Burnus oder Kalansuva genannt wurde, und ein darum gewickeltes Tuch aus feinem Baumwollstoff zu tragen. Diese Kopfbedeckung aus Haube und darum gewickeltem Stoff wurde Imama genannt.
Die Bekleidung des Propheten bestand aus Kleidungsstücken wie Rida, Izar und Kamis. Generell bestand seine Kleidung aus zwei Teilen, wobei das Oberteil Rida, das Unterteil Izar genannt wurde. Meistens aber trug er ein vorne geschlossenes, einem Kleid ähnelndem, langes Hemd, das man Kamis nannte. Wenn es nötig war, zog er über diese Kleidungsstücke jackenartige, lange Überbekleidungen, die Namen wie Dschubba, Aba, oder Burda hatten.
Seine Fußbekleidung bestand aus sandalenartigen Schuhen, sogenannte Na'layn, oder aus stiefelartigen Schuhen, die Khuffayn genannt wurden.
Wie die Quellen berichten, bestand die ganze Bekleidung des Propheten aus diesen Teilen.
Der Prophet machte keinen Unterschied zwischen den Farben und bestand auf keiner bestimmten Farbe der Kleidung, die er trug. So zog er weiße, schwarze, gelbe, grüne und rote Kleider zu verschiedenen Zeiten an. Aufgrund des Klimas jedoch bevorzugte er weiß und empfahl auch den Muslimen, weiß zu tragen. Darüber hinaus überließ er die Farbwahl dem Geschmack des Trägers.
Andererseits trug der Prophet neben Kleidung aus Baumwolle auch solche aus gewobener Wolle. Seide benutzte er dagegen aufgrund des hohen Preises - es war Importware und somit der teuerste Stoff -, und weil es für Männer zu fein war, nicht. Dabei erlaubte er jedoch manchen der Sahaba, zu einen besonderen Anlass Hemden aus gewobener Seide zu tragen.
Der Prophet pflegte außerdem an Freitagen und Festtagen oder wenn er in- oder ausländische Ausschüsse empfing, eine besondere Art von Kleidung zu tragen, die man als offizielle Kleidung bezeichnen könnte.
Abu Said al-Khudri (ra) berichtet:
„Immer, wenn der Prophet ein neues Kleid anzog, sei es ein Hemd, eine Kopfbedeckung oder eine Jacke, sprach er den Namen des Kleidungsstückes aus und betete folgendermaßen: ‘Allah, endloser Dank sei Dir, dass Du mich damit bekleidet hast. Ich bete darum, dass sowohl dieses Kleidungsstück selbst als auch das Körperteil, welches es bedeckt, gesegnet sein mögen. Genauso suche ich Zuflucht bei Dir vor den möglichen Übeln dieses Kleidungsstückes und des Körperteiles, welches es trägt!'"
Laut schriftlichen Quellen hatte der Prophet kein rasiertes, sondern langes Haar. Die Frisur variierte in drei Formen je nach Länge des Haares. Die kürzeste Form war bis zu den Ohrläppchen, die längste Form bis auf Schulterhöhe. Jede Variante wurde je nach Länge anders benannt.
Unser Prophet hat zum Thema Haarpflege einen allgemeinen Ratschlag geäußert:
„Wer langes Haar hat, der soll auch auf dessen Pflege achten.", „Wer [langes] Haar hat, der soll mit ihm gut umgehen."
Islamische Quellen berichten von persönlichen Gegenständen, die der Prophet immer mit sich trug. Diese waren Dinge wie ein Kamm, ein Spiegel, ein Miswak (ein Stück des Miswak-Baumes, dessen Holz im arabischen Raum zur Zahnpflege genutzt wird), Zahnstocher, eine Schere, ein Behälter für das schwarze Augenlidpulver (türk. Sürmedan).
Der Prophet achtete sehr auf eine saubere Erscheinung und auf ordentliches Aussehen.
Er legte zwar wert auf eine ordentliche Erscheinung, wollte aber nicht, dass man lange Zeit damit verbrachte, sich schön zu machen; er unterschied schlichtes Adrettsein von stundenlangem Herausputzen.
Aus den Informationen, die uns erreicht haben, ist zu schließen, dass die Haare und der Bart unseres Propheten nicht auffallend grau wurden. Am Körperbau des Propheten waren eigentlich bis zu seinem letzten Atemzug keine Veränderungen festzustellen; Altersanzeichen wie Zahnausfall, Sehschwäche, Schwerhörigkeit, Haarausfall, Ergrauen des Bartes und ähnliche äußerliche Veränderungen waren bei ihm nicht zu sehen.
Zufolge der existierenden Texte waren die ergrauten Stellen seines Haares der Bartansatz, also die Koteletten zwischen Auge und Ohr, die Stelle zwischen Unterlippe und Kinn und manche Stellen im Haar verteilt; wobei sein Bart grauer war als sein Kopfhaar. Das Ergrauen seines Bartes fiel aber nicht sonderlich auf.
Der Prophet benutzte keine Farbe für seine Haare, ölte sie aber gelegentlich mit Olivenöl ein. Nach einem Dokument, das von Ibn Sa'd aufgezeichnet wurde, wusch er sich die Haare mit einem Gemisch, das aus gekochten Blättern des Sidr-Baumes gewonnen wurde. Angefangen von Umm Salama (ra) haben viele der Sahaba Kopf- und Barthaare des Propheten aufbewahrt und sie als heilig anerkannt. Es ist bekannt, dass diese Haare als heilige Erbstücke von Generation zu Generation weitergegeben werden.
Aischa (ra) war die Gattin des Propheten, die sich in erster Linie um seine Kleidung und sein Aussehen kümmerte. Sie pflegte dem Propheten in jedem Abschnitt seines Lebens „die am wohlriechendsten Düfte, die sie finden konnte" aufzutragen.
Unser Prophet trug immer einen Duft namens „Sukka" mit sich und benutzte diesen bei Bedarf. Auf seinen Reisen hatte der Prophet unter den Dingen, die er mit sich zu nehmen pflegte, immer eine Duftflasche dabei. Eine weitere Angewohnheit des Propheten bezüglich wohlriechender Düfte war, dass er Parfüm, das man ihm anbot, nicht zurückwies.
„Denn Duft ist eine mühelose Bewirtung." (Ahmed b. Hanbel, Musnad, II, 320; Abu Davud und Nasai).
"Auf der Erde wurden mir Frauen und wohlriechende Düfte lieb geheißen; und das Gebet (Salah) wurde zum Licht meiner Augen gemacht." (Nasai, VII,61,62; Ibn Sa'd, I, 398; al-Hakim, el-Müstedrek).
Wenn der Prophet aus dem Haus ging, wurden die Menschen auf der Strasse sofort auf seinen Duft und auf seine besondere Schönheit aufmerksam. Dies wurde von Anas b. Malik so zu Worte gebracht: „Wenn der Prophet durch eine der Straßen von Medina lief, sagten die Leute, dass der Prophet an dieser Straße vorbeiging, denn sein Duft wie Misk (Moschus; d.h.ein sehr wohlriechender Duft) wurde sofort bemerkt. Wir erkannten das Kommen des Propheten an seinem angenehmen Duft." (Ibn Sa'd, Tabakat, 398-399; Madschma al-Zava'id, VIII, 282; al-Matalib al-Âliye, IV, 25; Bahdschat al-Mahafil, II, 254).
Der Prophet legte sehr großen Wert auf vorsorgende Heilkunde wie: das Einölen seiner Haare, die Reinigung seiner Zähne mit dem Miswak, das Bestreichen seiner Lider, das langsame Trinken des Wassers, das Vermeiden von verkalktem und schlechtem Wasser und das Heranschaffen von Trinkwasser aus Quellen und Brunnen außerhalb von Medina, das Anpassen der Ernährung an den jeweiligen Körperbedarf und noch viele andere Praktiken waren Maßnahmen für die Erhaltung der Gesundheit.
Er benutzte das Augenlidpulver, wenn er zu Bett ging. Bevor er schlafen ging, strich er sich dieses Pulver dreimal auf das rechte und dreimal auf das linke Auge, und ging danach zu Bett. Es ist aufgrund der Anwendungszeit -vor dem Zubettgehen -, und aus den Kenntnissen über den Nutzen des Pulvers, deutlich zu erkennen, dass Lidpulver nicht als Kosmetikum benutzt wurde, sondern zum Erhalt der Gesundheit der Augen diente.
Ibn Abbas überliefert wie folgt:
„Der Prophet empfahl: „Streicht Ismid [eine Art Augenlidpulver] auf eure Augen. Denn Ismid lässt die Augen glänzen und die Wimpern wachsen.""
Ibn Abbas sagt: „Der Prophet hatte sogar ein Behälter für Augenlidpulver, woraus er jede Nacht vor dem Schlafengehen sich dreimal auf das rechte Auge und dreimal auf das linke Auge Sürme strich."
Den Quellen zufolge schleifte der Prophet seine Füße beim Gehen nicht über den Boden, sondern hob sie bei jedem Schritt hart vom Boden auf. Wenn er sich bewegte, schwankte er nicht von einer Seite zur anderen, sondern beugte sich etwas nach vorne, wie auf einem unebenen und steilen Weg. Er lief weder mit gerade aufgerichtetem Oberkörper und geschwellter Brust, noch lief er mit schnellen Schritten. Als eine Gabe von Allah bewältigte er lange Strecken in kurzer Zeit.
Das Sitzen auf den Knien war die gewohnte Sitzart des Propheten, er saß jedoch in verschiedenen Abschnitten seines Lebens je nach Situation auch im Schneidersitz, die Knie an den Bauch ziehend und zwischen den Armen haltend und die Hände vorne zusammenfaltend, sich auf den Rücken legend und die Beine übereinanderschlagend, oder den Fuß herunter hängen lassend. Somit benutzte der Prophet verschiedene Sitzarten und schenkte seiner Umma, die ihn in jeder Weise nachahmen will, verschiedene Möglichkeiten und beschränkte sich nicht auf eine Sitzart.
Unser geliebter Prophet sagte: „Es gibt drei Dinge, die man nicht zurückweist: Kissen, angenehmer Duft und Milch!"
Der Prophet pflegte in Gesprächsrunden und bei längerem Sitzen ein Kissen unter seine Arme zu nehmen und sich daran zu lehnen. Neben Quellen, die berichten, dass der Prophet sich auf einen Sarir, einen vom Boden etwas erhöhten, aus Dattelblättern geflochtenen Gegenstand, setzte, gibt es auch Dokumente, die berichten, dass er auf einem Sitz mit Eisen oder Holzbeinen sitzend gesehen wurde.
Der Prophet setzte sich auf alles, was ihm angeboten wurde, solange es nicht etwas war, das zur damaligen Zeit in der Gesellschaft hoch in Mode war, ein Zeichen von Reichtum war oder als Prahlerei galt. Somit ließ er sich bei Besuchen entweder auf den Teppich, den man unter ihm ausbreitete, oder auf ein Sitzkissen aus Filz nieder. Manchmal wies er das ihm angebotene Sitzkissen zurück, und ließ sich auf den nackten Holzboden oder auf die Erde nieder.
Ein weiteres auffallendes Merkmal des Propheten war die Perfektion und Schönheit seiner Art zu reden. Der Prophet sagte: „Ich wurde mit der besonderen Gabe, kurz und präzise zu reden, (dschawami' al-kalim) versehen und gesandt." (Bukhari, VIII, 76, 168 „Bu'ithtu bi-dschawami' al-kalim."; en-Nihaye, I, 295). Auch die Umgebung, in der unser Prophet aufgewachsen war, spielte eine große Rolle bei seinem flüssigen Reden.
Der Prophet redete auf eine Art und Weise, bei der jedes Wort deutlich ausgesprochen wurde, und die für jeden verständlich war; so sehr, dass die Zuhörer, wenn sie die Worte gezählt hätten, dies kein Problem gewesen wäre. Wichtige Sätze in seiner Rede betonte er, indem er sie dreimal wiederholte.
Den Umständen entsprechend war der Prophet ein Prediger, ein Mufti, ein Richter; oder aber auch ein Lehrer, ein Erzieher, ein Familienhaupt; gegebenenfalls auch ein Diplomat, ein Kommandant, ein Eroberer. Er tritt, neben all diesen Eigenschaften, als ein geselliger Mann mit weitem Freundeskreis hervor; er war mit Freunden und Feinden, mit Muslimen und Nicht-Muslimen, mit Reichen und Armen, mit Jungen und Alten, mit Frauen und Männern zugleich in Kontakt.
Wenn sich der Prophet unterhielt, verhielt er sich seinen Sahaba gegenüber stets wie ein bescheidener Bruder, ein liebevoller Lehrer und ein gütiger Vater. Wenn er ihnen manche Anstandsregeln beibringen wollte, so sprach er sie immer in einer sanften Weise an. Was er zu sagen hatte, drückte er manchmal scherzend, manchmal schmeichelnd, erfreuend, Hoffnung erweckend und ermutigend aus; den Umständen entsprechend benutzte er aber auch manchmal eine ironische, vergleichende, Horizont erweiternde und zum Nachdenken anregende Art und Weise.
Wenn der Prophet vor großen Mengen sprach, veränderten sich Art und Ton seines Redens. Quellen benutzen für solche Reden Wörter, die von dem Wort „Khutba" stammen, was soviel wie „Ansprache" bedeutet. Unter den Reden, die der Prophet in Form von Ansprachen hielt, ist nur die sogenannte Abschieds-Khutba (die letzte Rede, die der Prophet bei seiner letzten Pilgerfahrt hielt) etwas länger.
Bei den Reden, die er vor dem Volk hielt, röteten sich seine Augen, der Ton seiner Stimme erhob sich und seine Regung steigerte sich; während er redete, hielt er einen Stock genannt „Mihsara" in der Hand und benutzte diesen sowohl um sich an ihn zu lehnen, als auch um etwas anzuzeigen.
Der Prophet duldete unnötige Übertreibungen, maßloses Verhalten, das dem Islam schlechten Ruf bringen könnte und den Grundprinzipien widersprach, überhaupt nicht. Immer, wenn solche Verhaltensweisen an sein Ohr kamen, wurde er traurig, wütend, stellte sich öffentlich dagegen und mahnte im strengen Ton und versuchte somit, solche Verhaltensarten zu vermeiden.
Der Prophet hatte eine unveränderliche Art: Eine grobe, kränkende, erniedrigende, beschimpfende oder maßlose Anredeart, die sogar bei einem normalen Menschen nicht gern gesehen wird, hatte in der Persönlichkeit des Propheten keinen Platz.
Die Quellen stimmen darin überein, dass unser Prophet von Natur aus ein lächelndes Gesicht hatte. Sein Lächeln verschwand nie von seinem Gesicht. Sogar in Momenten von Traurigkeit oder tiefster Unruhe zeigte er seine Misslaune nicht und ließ sich nichts, was seine Mitmenschen auch hätte trübselig machen könnte, anmerken. Vor allem wenn er Menschen, die er lieb hatte, traf, lächelte er so sehr, dass sein Gesicht wie der Mond leuchtete.
Neben dieser natürlichen Art hatte der Prophet noch ein Lachen, das die Hadithquellen detailliert beschreiben. Sie beschreiben, weswegen und wie er lachte. Vor allem seine Gemahlin Aischa (ra) beschreibt, wie unser Prophet lachte, auf folgende Weise: „Ich habe unseren Propheten niemals so sehr lachen gesehen, dass man sein Gaumenzäpfchen sehen konnte. Sein Lachen war von der Art eines Lächelns." (Bukhari, el-Dschami al-Sahih, VII, 94-95; al-Adab al-Mufrad, S. 97, Nr.: 251). Auch viele seiner Sahaba verwendeten Ausdrücke, wie „... er lachte, sodass man seine Backenzähne sehen konnte!" wenn sie bei verschiedenen Anlässen das Lachen des Propheten beschrieben. Bei dieser Art von Lachen sieht man die Zähne, hört aber keinen Ton. Dies war die Art des Lachens des Propheten.
Anas b. Malik (ra) berichtet:
„Der Prophet war gegenüber Kindern der meist scherzende Mensch." (Tabarani, al-Mu'dscham al-Saghir, II, 39; Ibnü'l-Esir, en-Nihaye. III, 466).
„Der Prophet war unter den Menschen derjenige, der mit den Frauen am meisten scherzte." (Ibn al-Athir, al-Nihaya. III, 466; Gazali, Ihya, III, 129).
Er scherzte hauptsächlich mit Kindern, seinen Gattinnen, Armen und mit Menschen, die Zuneigung von ihrer Umgebung erwarteten. Als der Prophet „Streite nicht mit deinem Freund; scherze mit ihm auch nicht; und halte dich auch an dein Wort, wenn du ihm etwas versprichst!" befahl, kamen von seiner Umgebung Einwände wie: „Gesandter Allahs, Sie machen doch auch Scherze!" woraufhin der Prophet: „Ja, ich mache auch Scherze, aber sogar beim Scherzen sage ich die Wahrheit." antwortete (Bukhari, al-Adab al-Mufrad, S.102, Nr.: 265; Tirmidhi, Sunan IV, 357, Nr.: 1990).
„Ich esse wie ein gewöhnlicher Mensch, und ich sitze auch wie ein gewöhnlicher Mensch."
In den Quellen steht wenig über die Art, wie der Prophet saß; es wird uns vielmehr mitgeteilt, wie er nicht saß. Es wird ausgesagt, dass er beim Essen generell in die Hocke ging. Zu diesem Thema haben die Quellen der Anfangszeit übereinstimmend nur einen Text festgehalten:
„Wenn es um mich geht, ich nehme niemals richtig Platz beim Essen!" (Bukhari; VI, 201; Tecrid Tercemesi, XI, 423-424; Ibn Sa'd, I, 380; Abu Davud, III, 476, Nr.: 3769, Darimi, II, 32 Nr.: 2077; Tirmidhi; IV, 273, Nr.: 1830; Ibn Madscha, II, 1086, Nr.: 3262)
Der Prophet war beim Essen gegenüber den Gaben Allahs immer voller Bescheidenheit und Dankbarkeit (Schukr). Der Gesandte und diejenigen, welche ihm folgten, machten sich immer Gedanken darüber, welche Bewegung das Essen, welches sie zu sich nahmen, erzeugen würde, und dankten und beteten immer zu Allah, diese Nahrung möge Anlass zu Energie für eine gute und nützliche Tat werden.
Unser Prophet achtete darauf, alles, was zu Verschwendung führen könnte, zu vermeiden und jede Gabe Allahs - sogar ein einzelnes Reiskörnchen - nicht zu verschwenden.
Anhand von Dokumenten ist bekannt, dass der Prophet immer Brot aus Gerstenmehl aß. Er aß niemals Brot, das aus Mehl gebacken war, dessen Kleien völlig entfernt waren. Wie bekannt ist, war Weizen im Hidschaz-Gebiet in der Asr-al Saada („Epoche des Glücks") eine Importware und daher ein sehr teueres Nahrungsmittel. Er zeigte keinerlei Interesse für dieses Nahrungsmittel, das für die Mehrheit der Bevölkerung zu teuer war, und zeigte somit seine strenge Einstellung gegenüber Luxus und war auch hier, wie in all seinem Verhalten, seiner Umgebung ein gutes Beispiel. Neben wirtschaftlichen Gründen spielte die Tatsache, dass Gerstenbrot sättigend und nahrhaft ist, sicher auch eine Rolle.
Der Prophet hat auf einem Tuch aus Leder oder Stoff auf dem Boden gegessen und nie einen Tisch oder etwas Ähnliches, wie etwa ein Brett mit Beinen, benutzt.
Auf der anderen Seite hat er auch Appetitanreger wie Salat, in Essig eingelegtes Gemüse oder Gewürze nicht zu Tisch gehabt und er hat nie mehr als gewohnt gegessen.
In den ältesten Texten wird von „zwei Mahlzeiten" berichtet. Von diesen zwei Mahlzeiten wurde das Essen am Morgen als „Ghada", das Abendessen als „Ascha" bezeichnet. Unser Prophet hat immer höchstens zwei Mahlzeiten am Tag gegessen, wobei eine der Mahlzeiten immer aus leichten Gerichten, meist Datteln, bestand.
Unser Prophet wies auf die Wichtigkeit des Abendessens hin und empfahl: „Wenn es auch nur eine Handvoll Datteln ist, lasst das Abendessen nicht aus, denn das Auslassen des Abendessens lässt den Menschen altern und strapaziert den Körper." (Tirmidhi; IV, 287, Nr.: 1856; Ibn Madscha, II, 1113, Nr.: 3355)
Neben dem Gebet „O Herr, ich flüchte vor dem Hunger zu dir; welch ein schlechter Zustand ist doch der Hunger, der den Menschen bewegungslos lässt!" (Ibn Sa'd, I, 408-409; Nasai, VIII, 263; Ibn Madscha, II, 1113, Nr.: 3354), das die ernsten Auswirkungen des Hungerns auf den Menschen hervorhebt, betonte er auch den Schaden von unregelmäßigem und vielem Essen ausdrücklich: „Der Mensch hat kein schlechteres Gefäß als seinen Magen gefüllt. Eigentlich reichen dem Menschen einige Bissen, genug, um sich aufrecht zu halten. Aber wenn er meint, mehr essen zu müssen, dann soll er einen Drittel seines Magens mit Essen, einen Drittel mit Getränken füllen und ein Drittel zum Atmen leer lassen!" (Ibn Sa'd, I, 410; Musnad, IV, 132; Tirmidhi; IV, 590, Nr.: 2380; Ibn Madscha, II, 1111, Nr.: 2349; al-Mustadrak, IV, 331-332)
Aischa (ra) erzählt: „Die Familienangehörigen des Propheten haben bis zu seinem Lebensende zu keinen zwei Mahlzeiten aufeinander soviel Gerstenbrot gegessen, bis sie völlig satt waren."
Ibn Abbas (ra) berichtet: „Es gab Zeiten, in denen der Prophet mehrere Nächte hintereinander ohne etwas zu essen zu Bett ging; er und seine Familie fanden am Abendtisch nichts zu essen, und das Brot, das sie aßen, war Gerstenbrot."
Die Hauptbedingungen, die unser Prophet an das Essen stellte, waren die folgenden: Die Nahrung musste halal sein („halal" ["erlaubt"]; bezeichnet im Islam alle Dinge und Taten, die nach islamischem Recht erlaubt oder zulässig sind), sie musste rein sein und sie sollte für den Körper nützlich sein. Wählerisch beim Essen zu sein, oder am Essen etwas auszusetzen, gehörte auf keinen Fall zu seinen Angewohnheiten. Abu Huraira (ra) sagt: "Der Prophet war auf keinen Fall wählerisch beim Essen. Wenn er Appetit hatte, aß er das Essen, das man ihm vorlegte, wenn nicht, dann aß er es nicht."
Der Prophet (sav) hatte für kein Essen eine besondere Vorliebe und es kam auch nicht vor, dass er besonders Appetit auf etwas gehabt hätte. „Alles zu essen, wonach einem ist, gilt als Verschwendung."
Bei Besuchen schmeichelte er dem Gastgeber, indem er das angebotene Essen lobte und betonte, wie sehr er dieses mochte.
Als Beispiele für die Gerichte, die der Prophet aß, können folgende Essen genannt werden: Schafshuft- und rücken, Schafskoteletten, Kebap, Hähnchen, Trappe, Fleischsuppe, Tirit (ein Gericht mit Fleisch und Brotstücken), Kürbis, Olivenöl, Quark, Honigmelonen, Halwa (eine Süßigkeit aus Sesam), Honig, Datteln, Mangold, Pottwal.
Der Prophet wünschte, dass gläubige Menschen sich nicht mit einer einfachen Reinigung zufriedengaben, sondern in jeder Hinsicht gründlich rein waren. So wünschte er, dass diese Regel auch vor dem Essen eingehalten wurde. Wie die rituelle Waschung (ar. Wudu; türk. Abdest) vor dem rituellen Gebet, war das Händewaschen vor dem Essen die Regel. Diese Sitte des Händewaschens vor dem Essen, die es in den anderen Religionen nicht gab, wurde erstmals von unserem Propheten erfunden und eingeführt.
„Wenn jemand nach dem Essen ohne seine Hände zu waschen zu Bett geht und ihm etwas Schlechtes widerfährt, so soll er niemanden beschuldigen außer sich selber!"
Salman al-Farisi (ra) erzählt: „Der Prophet sagte: ‚Der Segen und die Fülle der Mahlzeiten liegen im Händewaschen vor und nach dem Essen'."
So wie zu Beginn jeder guten Tat, sprach der Prophet auch vor dem Essen die Basmala (Kurzform für Bismillahirrahmanirrahim - „Im Namen Allahs, des Barmherzigen"). Wird die Basmala am Anfang vergessen, wird sie ausgesprochen, sobald man sich erinnert.
Der Prophet sprach nach jeder Mahlzeit ein Gebet. Das kürzeste seiner Gebete war der Ausspruch „Alhamdulillah" (Dank sei Allah). „Das tugendhafteste Dhikr (hier bedeutet Dhikr Lobpreisverlesung) an Allah ist ‚La ilaha illallah' (Es gibt keinen Gott außer Allah); und das höchste aller Gebete ist ‚Alhamdulillah'", sprach der Prophet. Es gibt keine einzige Form des Gebetes. Jeder kann nach eigenem Empfinden, nach eigener Wortwahl, ein kurzes oder langes Gebet sprechen.
Zu Zeiten des Gesandten Allahs wurde das Essen auf dem Boden und aus einer gemeinsamen Schale gegessen; deshalb wünschte er, dass jeder seinen Löffel vor sich in die Schale tauchte. Neben dem gemeinsamen Essen war auch das gemeinsame Aufstehen nach beendetem Essen eine der empfohlenen Tischmanieren. Er gebot: „Wenn der Tisch gedeckt ist, soll niemand aufstehen, bevor der Tisch abgeräumt wird. Und sogar wenn er satt ist, soll er, um die anderen an Tisch nicht in Verlegenheit zu bringen, bis alle satt sind, seine Hände nicht vom Tisch nehmen. Das heißt, er soll kein Verhalten zeigen, das erkennen lässt, dass er satt ist. Denn mit dem frühzeitigen Aufstehen wird der Freund in Verlegenheit gebracht, sodass auch dieser seine Hände vom Tisch nehmen muss. Es könnte ja sein, dass dieser noch nicht satt ist!"
Demnach sollte jemand, der zu Tisch geladen wird, oder dem Essen angeboten wird, eine solche Einladung nicht mit einer Ausrede wie „ich bin satt ... habe erst gerade gegessen", welche nicht der Wahrheit entspricht, ablehnen, obwohl er hungrig ist. „Eine Mahlzeit für eine Person reicht für zwei. Eine Mahlzeit für zwei Personen reicht für vier. Und eine Mahlzeit für vier Personen reicht für acht." gebot der Prophet.
Umar b. Abî Salama (ra) erzählt: „Ich war zum Hause des Propheten gegangen. Er war beim Essen. Als er mich sah, sagte er: ‚Mein Kind, bitte komm zu Tisch, sprich deine Basmala, nehme das Essen mit der rechten Hand und löffle immer vor dir.'"
Abu Said al-Khudri (ra) erzählt: „Wenn der Prophet fertig gegessen hatte und vom Tisch aufstehen wollte, betete er: „al-Hamdu li-llâhi'lladhî at'amanâ ve sakan ve dscha'alanâ min'al-muslimîn", was "Dank sei Allah, der uns zu essen und zu trinken gibt und der uns zu der muslimischen Gemeinde zählt!" bedeutet.
Abu Umama (ra) erzählt: „Wenn der Tisch vor ihm abgeräumt wurde, betete unser Prophet: ‚al-Hamdu li-llâhi hamdan kathîran tayyiban mubârakan fîhi ghayra muwadda'in wa-lâ mustaghnan ‘anhu Rabbanâ", was "Oh Herr, ich danke dir mit einem unendlichen, kein Ende findenden Dank, frei von jeder Prahlerei; nicht mit einem Dank, der von dir nicht angenommen wird, und dem man keine Beachtung schenkt!" bedeutet.
Wir erfahren, dass der Prophet Honigmelonen, Melonen und Gurken aß, und diese sehr mochte. Trauben, Quitten und Salatgurken und die Frucht des Misvak-Baumes, genannt Kabas, waren unter den Früchten, die der Prophet verzehrte.
Der Prophet achtete streng darauf, dass die Nahrung, die er aufnahm, der Gesundheit nicht schadete. Er bevorzugte Obst nicht als „Obst", sondern als Mittel, den Wasserhaushalt des Körpers zu regulieren, zwischen oder nach den Mahlzeiten.
Abu Huraira (ra) teilt mit: „Jedes Mal, wenn die Gefährten des Propheten eine Frucht außerhalb der gewohnten Erntezeit fanden, brachten sie diese zugleich dem Gesandten Allahs. Und der Prophet nahm dieses Frühobst in seine Hand und betete folgendermaßen: ‚Oh Herr! Gib unseren Früchten, unserer Stadt, unseren Maßeinheiten, genannt sâ' und mudd, Fülle! Oh Herr! Ibrahim (as) ist dein Diener, Freund und Prophet. Und so bin auch ich dein Diener und Prophet. Er betete zu Dir für Mekka. Genauso wie er für Mekka gebetet hat, und sogar noch mehr, bete ich zu Dir für Medina!' und dann rief er das kleinste Kind, das er finden konnte, und gab ihm dieses Frühobst."
Beispiele für die Getränkesorten der Asr al-Saada waren Honigscherbett, Dattel- und Rosinenmost und Milch. Auf Hochzeitsfeiern wurde gewöhnlich Dattelscherbett angeboten. Milch hatte eine besondere Stellung unter den Getränken des Gesandten. Manchmal mischte er der Milch kaltes Wasser bei und trank sie so. Vor allem bei heißem Wetter, gab er der Milch, falls vorhanden, etwas kaltes Wasser bei und erfrischte somit die Milch. Er achtete streng auf die Qualität seines Trinkwassers und trank, wenn er nicht musste, nicht irgendwelches Wasser. Aischa berichtet: „Es wurde von der Quelle Buyût al-Sukyâ, zwei Tagesmärsche von Medina entfernt, Süßwasser für den Propheten herbeigebracht."
Neben dem süßen Geschmack seines Trinkwassers achtete er auch darauf, dass das Wasser „ausgeruht, übernachtet" war. In den diesbezüglichen Quellen wird oftmals von „im Krug ausgeruhtem Wasser" berichtet.
Unser Prophet trank Wasser langsam, Schluck für Schluck. Dieses langsame Trinken geschah oftmals in drei Atemzügen und manchmal in zwei. „Langsames Trinken erleichtert die Verdauung, löscht den Durst schneller und ist gesünder", empfehlend, wies der Gesandte auf die Bedeutung solchen Trinkens für die Gesundheit hin.
Sein Becher
Unser Prophet hatte etwa elf freiwillige Diener. Sahaba wie Anas b. Malik und Abdullah b. Mas'ud (ra) waren deren wichtigste. Abdullah b. Mas'ud (ra) trug die Schuhe, den Miswak und das Kissen des Gesandten und hielt diese Sachen immer zum Gebrauch bereit. Wenn der Prophet aufstand, brachte er sofort seine Schuhe, zog sie ihm selber an, zog sie ihm aus, wenn der Prophet sich setzte, und hielt sie auf seinem Schoss bereit.
Anas b. Malik (ra) hingegen ist bekannt als der „Mundschenk" des Propheten. Er trug mit großer Sorgfalt den Becher des Propheten, putzte ihn, und bereitete das Getränk für den Gesandten vor.
Der Prophet hatte für alle Getränke, einschliesslich Wasser, nur einen Becher. Dank Anas (ra) ist das Original dieses Bechers erhalten. Auch ein Großteil der Privatgegenstände des Gesandten wurde von den Sahaba sorgfältig aufbewahrt und auf diese Weise von Generation zu Generation weitergegeben.
Gegenüber den Gegenständen, die das teure Andenken des Propheten enthielten, und gegenüber allen Plätzen und Stellen, wo er sich gesetzt, sich hingelegt, geschlafen, gebetet oder sich ausgeruht hatte, empfanden die Sahaba endlosen Respekt und Liebe. Diese Gegenstände wurden mit Respekt, Liebe, Ehrerbietung, und Hoffnung auf Heilspendung von ihnen verwahrt und an den von ihm besuchten Stellen wurden Monumente errichtet.