Mohammed (sav) kam in der Stadt Mekka, welche sich im Westen der arabischen Halbinsel liegenden Hidschas-Region befindet, auf die Welt. Sein genaues Geburtsdatum ist ungewiss. Grund hierfür ist, dass die Araber damals keinen bestimmten Kalender benutzten. Es wird angenommen, dass er 50-55 Tage nach dem Elefantenereignis, im Monat Rabi al-Awwal, an einem Montag, geboren wurde. Verschiedenen Berechnungen zufolge wird sein Geburtstag auf den 20. April (9. Rabi al-Awwal) 571 oder den 17. Juni (12. Rabi al-Awwal) 569, Montag errechnet. Das erste dieser Daten stammt vom ägyptischen Astronomen Mahmud Pascha el-Feleki (gest. H 1302/1885 n. Chr.), das Zweite von dem berühmten Islamwissenschaftler unserer Zeit, Mohammed Hamidullah (gest. 2002).
Mohammeds (sav) Vater war Abdullah b. Abdulmuttalib von der Sippe Banu Haschim der Quraisch und seine Mutter war Amina, die Tochter von Wahb. b. Abdi Manaf aus der Sippe Banu Zuhra der Quraisch. Mohammed (sav) war das einzige Kind dieser Ehe.
Sein Vater Abdullah war ein sehr gut aussehender junger Mann, der unter seinen Gleichaltrigen sehr gelobt wurde. Anders als die anderen Jugendlichen seiner Umgebung hatte er ein außergewöhnlich schönes und strahlendes Gesicht. Es wird angenommen, dass dieses Strahlen das Licht des Propheten (Nur al-Nubuwwa [Licht des Prophetentums, Nur al-Mohammed]) war, welches auch Mohammed (sav) besaß. Überlieferungen zufolge machten sich manche Führende der Quraisch, als Abdullahs Vater Abdulmuttalib (Mohammeds (sav) Großvater) den Zamzam-Brunnen wieder gefunden hatte und ihn wiederherstellen wollte, lustig über ihn, und wollten ihn erniedrigen. Abdulmuttalib befand sich in einer schutzlosen Lage. Er besaß nur einen einzigen Sohn, Harith. Er legte ein Gelübde ab, in dem er versprach, einen seiner Söhne zu opfern, falls er eines Tages zehn Söhne haben sollte. Als nach vielen Jahren sein Gebet erhört worden war und ihm zehn Söhne geboren waren, wurde er durch einen Traum an sein Gelübde erinnert. Um festzustellen, welchen seiner Söhne er opfern sollte, ließ er das Los entscheiden. Als das Los auf seinen jüngsten Sohn Abdullah fiel, protestierten viele, allen vorab seine Töchter. Einen Weg suchend zur Erfüllung seines Gelübdes, ließ Abdulmuttalib nach einer Empfehlung noch einmal das Los ziehen. Das Los sollte entscheiden, ob er zehn Kamele -die als Blutgeld galten- oder seinen Sohn Abdullah opfern sollte. Das Los entschied sich wieder für Abdullah. Nach mehrmaligem Werfen des Loses wurden anstelle von Abdullah hundert Kamele geopfert. Somit hatte er seinen geliebten Sohn Abdullah gerettet. Deshalb sagte Mohammed (sav) später, sowohl seinen Vater Abdullah, als auch den Sohn seines Vorfahren Abraham meinend, "Ich bin der Sohn der zwei als Opfer Auserwählten." Abdullah hatte in seiner Jugend mehrere Heiratsanträge abgelehnt und durch Initiative seines Vaters heiratete er schließlich Amina, die Tochter Wahbs. Abdullah war zu dieser Zeit achtzehn Jahre alt. Auf dem Rückweg einer Handelsreise aus Syrien machte er eine Pause in Yathrib (Medina) und besuchte die Onkel seines Vaters, die Söhne Adi b. Nadschars. Er erkrankte jedoch während seines Besuches und starb nach ungefähr einem Monat und wurde in Medina beerdigt. Als Abdulmuttalib von der Krankheit Abdullahs erfuhr, schickte er seinen ältesten Sohn Harith nach Yathrib, welcher die Stadt erst nach dem Tode seines Bruders erreichte. Somit kam Mohammed (sav) als Waise zur Welt. Die Mehrheit der Islamwissenschaftler ist der Meinung, dass, obwohl Abdullah das Prophetentum seines Sohnes nicht erleben konnte, er im Jenseits Erlösung finden wird.
Mohammeds (sav) Mutter Amina hatte eine gesellschaftlich gute Stellung unter den Mädchen der Quraisch. Ihr Vater Wahb war einer der Führenden der Söhne Zuhras. Abdulmuttalib hatte zusammen mit seinem Sohn Abdullah Aminas Vater, anderen Überlieferungen nach ihren Onkel, besucht, und ihn um deren Hand gebeten; nach der bejahenden Antwort wurde die Ehe geschlossen. Dem damaligen Brauch entsprechend, verbrachten sie die ersten drei Tage der Ehe in Aminas Haus. Man nimmt an, dass Abdullahs Licht des Propheten durch die Ehe auf Amina übertragen wurde. Laut islamischen Quellen ereigneten sich während der Schwangerschaft von Amina, und während der Geburt Mohammeds (sav) außergewöhnliche Ereignisse. Überlieferungen nach sah Amina während ihrer Schwangerschaft einen Traum, in dem ihr gesagt wurde, sie sei mit einem auserwählten Kind schwanger und sie solle dieses Mohammed oder Ahmad nennen. Laut einer der Überlieferungen hatte Amina auch keine Wehen und unter Berufung einer weiteren berühmten Quelle wurde Mohammed (sav) bereits beschnitten geboren. Die Beschneidung ist nach abrahamitischem und in der Folge nach islamischem Brauch für Männer Pflicht. Außerdem soll er von Engeln gewaschen worden sein und diese sollen ihm das Prophetensiegel auf seinen Rücken angebracht haben. Dies war zwischen den Schulterblättern, ein mit der Hand fühlbar gewölbtes Mal, das der Form eines Stempels glich und das „das Siegel des Prophetentums" (Khatam al-Nubuwwa) genannt wurde.
Als sein Großvater Abdulmuttalib von der Geburt seines Enkels erfuhr, hielt er zu seiner Ehre ein Festmahl und gab ihm den Namen Mohammed (d. h. der Gepriesene), damit die Menschen Gutes über ihn sagten. Bei dem Festmahl fragte man ihn, warum er ihm diesen Namen gegeben habe, da der Name „Mohammed" unter den Arabern zwar bekannt, aber nicht üblich war. Darauf gab er zur Antwort: „Ich hoffe, Gott im Himmel und seine Schöpfung auf Erden mögen ihn preisen".