Die Banu Mustalik, eine Sippe des Stammes Huzaa, lebten im Gebiet zwischen Mekka und Medina namens Qudayd, in der Nähe der wichtigen Hafenstadt Rabig und in Usfan und Rahatu Farwa. Die Huzaa hatten im Großen und Ganzen eine positive Einstellung gegenüber dem Islam und dem Propheten. Doch eine ihrer Sippen, die Banu Mustalik, standen auf der Seite der Quraisch - welche im Kriegszustand mit den Muslimen standen - und zeigten bei jeder Gelegenheit feindliches Benehmen. Während die Quraisch als Vorbereitung auf die Gazwa von Khandaq alle ihre Verbündeten mobilisierten, hatte Harith b. Abu, Haupt der Banu Mustalik, am Brunnen von Muraysi sein Heerlager errichtet und begonnen, Krieger für einen Angriff auf Medina zu rekrutieren und provozierte zusätzlich die Stämme in der Nähe. Der Prophet schickte Burayda b. Husayb al-Aslami in die Region, um im Geheimen Informationen zu sammeln. Burayd sah, dass die Nachrichten über die Vorbereitungen der Banu Mustalik stimmten, und kehrte, nachdem er die notwendigen Informationen gesammelt hatte, zurück. Der Prophet begann am 2. Schaban (27. Dezember 626) mit einer 700- köpfigen Armee, darunter dreißig Reitern, einen Feldzug. Manche Stämme, die hörten, dass er sich mit einer großen, starken Armee näherte, verließen ihre Stellung und flohen. Die islamische Armee erreichte den Brunnen von Muraysi, und die Mitglieder der Stämme wurden eingeladen, Muslime zu werden. Als auf diese Einladung mit Pfeilen geantwortet wurde, begann die Schlacht, diese endete mit dem absoluten Sieg der Muslime. Zehn Mushriq wurden getötet und die restlichen, 600 oder 700, wurden gefangen genommen. Eine reiche Beute fiel den Muslimen zu, darunter 2.000 Kamele und 5.000 Schafe. Es gab keine Opfer seitens der Muslime, außer Hischam b. Subaba al-Kalbi, der aus Versehen getötet wurde, weil man ihn mit einem Feind verwechselt hatte. Nach dem Sieg verteilte der Prophet die Beute und die Gefangenen unter den Muslimen auf. Da dieser Sieg sehr wichtig war, sandte Mohammed (sav) Abu Naml at-Tai nach Medina, damit er so schnell wie möglich diese gute Nachricht verkündete und am 1. Ramadan 5 (24. Januar 627) kehrte auch er nach Medina zurück. Die Gazwa von Banu Mustalik hat möglicherweise- wegen des Orts des Geschehens auch die Gazwa von Muraysi genannt - nach der Gazwa von Khandaq stattgefunden.
Viele Munafiq, wie Abdullah b. Ubay, hatten an diesem Krieg teilgenommen. Auf dem Rückweg war ein Konflikt wegen des Brunnens zwischen den Muhadschir und den Ansar entstanden, und als die Munafiq sich einmischten, wurde die Lage ernster. Der Prophet, der Zeuge von all dem wurde, hatte seiner Armee sofort den Marschbefehl gegeben und die Männer ununterbrochen bis zur Mittagszeit am nächsten Tag marschieren lassen. Als sie nach solch einer erschöpfenden und langen Reise eine Raststelle erreicht hatten, waren sie sehr schnell eingeschlafen und hatten somit keine Gelegenheit gehabt, Weiteres zu sagen oder sich zu unterhalten. Hiermit wurde der Konflikt, der am Tag davor entstanden war, gelöst. Überlieferungen nach wurde die Sura al-Munafiqun in Zusammenhang mit diesen Ereignissen offenbart. Auch nachdem sie Medina erreicht hatten, verhielten sich die Munafiq nicht ruhig; sie spielten eine führende Rolle bei dem Vorfall mit dem lügenhaften Vorwurf gegen Aischa, einem Ereignis, das als "Der Vorfall von Ifk" bekannt wurde.